Handwerk Special Nr. 64 vom 29. Oktober 1998 - page 11

Stahl- und Glasdächer ausWesterburg für Unternehmen und Privatkunden
Heavy Metal:
Westerwälder & ihre imposanten Fassaden
Leichtigkeit und Transpa-
renz zeichnen die filigran wir-
kenden Fassaden des neugestal-
tetenRizza-CarèsinKoblenzund
desFreizeitbadesinNeunkirchen
aus. Die Eye-Catcher par excel-
lance aus Glas undMetall tragen
dieHandschrift desWesterwälder
Metallbauunternehmen Schütz
aus Westerburg. Das 1961 ge-
gründete Unternehmen mit sei-
nen 35 Mitarbeitern und gegen-
wärtig sechs Lehrlingen hat sich
seit 1967 auf anspruchsvolle
Fassadengestaltung spezialisiert.
Lichtdachkonstruktionen, Win-
tergärten, Fenster- und Türele-
mente erweitern die Angebots-
palette. Seit 1974 ist die Firma
Träger des RAL-Gütezeichens
für die Fertigung der Leichtme-
tallelemente und steht derzeit in
derDurchführungdesQualitäts-
managementsystems ISO 9001.
Seniorchef Eugen Schütz, der
sich von 1982 bis ´97 bei der
HwK Koblenz als Vorsitzender
derMeisterprüfungskommission
fürdasMetallbauerhandwerken-
gagierte, erinnert sich: „Als jun-
ger Schlossergeselle hatte ichdie
Vision, Stahl und Aluminium
als Glastragekonstruktionen zu
nutzen. Jedes Gebäude wirkt
durch einfallendes Licht. Glas
bringt das
Lichtins
Haus. Die
V e r -
wendung
v o n
Metall in
Ver-
bindung mit Glas ist ein Werk-
stoff für transparentes und mo-
dernesBauen“, sagt er. „Die Idee
war da, allein für die Umsetzung
fehlten die Voraussetzungen“.
Als ein Schlossermeister 1961
imOrtskern vonWesterburg aus
Altersgründen einenNachfolger
suchte, wagt Eugen Schütz den
Schritt in die Selbständigkeit.
„EineNotwendigkeit undChan-
ce, wenn man Phantasien umzu-
setzen und Träume realisieren
möchte“, erklärt er. In der 60
Quadratmeter großen Werkstatt
fertigt er überwiegend Geländer
für private und öffentliche
Auftraggeber an und er-
ledigt anfallende
Schlosserarbei-
ten. 1963 er-
hältderjun-
geHand-
werks-
mei-
ster einen besonderen Auftrag.
Er gestaltet die erste Außenver-
kleidung aus Aluminium an ei-
nem Westerburger Kaufhaus.
„Eine Sternstunde“, schwärmt
er. Viele werden folgen.
Erfüllte Träume
Bereits 1967 „platzte“dieWerk-
statt aus allen Nähten, eine neue
Halle und Büroräume in Orts-
randlagewurdengebaut,derMit-
arbeiterstammerweitert.DieVi-
sion von Eugen Schütz hat sich
inzwischenerfüllt.Glasfassaden
in Alu und Stahl an Bauobjekten
zwischen Köln und Frankfurt
sind heute das Markenzeichen
der Firma.
Als Beispiel für anspruchsvolle
Aufgabenstellung an Planung,
Fertigung und Montage nennt
Dipl.-Ing. Christof Schütz, der
seit 1993 in der Firma für Pla-
nung,KonstruktionundVertrieb
verantwortlich ist, architektoni-
sche Highlights. Der Glasturm
und der vollständig verglaste
Verbindungsgang imWohn- und
Geschäftshaus mit Hotel des
Rizza-Carrès in Koblenz zählen
dazu. Jüngster Beweis, daß
sich auch komplizierte
Geometrien wirt-
schaftlich her-
stellen lassen,
ist
der
wärmege-
dämm-
t
e
Alu-Glasturm im Freizeitbad
Neunkirchen, dessenGrund-und
Dachfläche um jeweils 10 Grad
zueinander geneigt sind. „Über
die gesamte Konstruktion ist ein
Stahl-StabtragwerkmiteinerGe-
samthöhe von 20 Metern befes-
tigt“, erläutert Christof Schütz.
Er ist überzeugt, daß
Glastragekonstruktionen zu-
künftig aus der modernenArchi-
tektur nicht wegzudenken sind.
„Aber auch Gebäude-Sanierun-
gen lassen sich mit Fassaden-
Kassetten-Systemenwirtschaft-
lichrealisieren.DiefarblicheGe-
staltung der Metallelemente ist
ein zusätzlicher Effekt“, so
Schütz.
Geplant wird im firmeneigenen
Planungsbüro, gefertigt wird in
der Werkhalle am Westerburger
Ortsrand.DasUnternehmensucht
derzeit nachMöglichkeiten, sei-
nen Planungs- und Produktions-
ablauf zu optimieren. Dazuwur-
de mit Genehmigung der Behör-
deneine neueMontage- undFer-
tigungshalle erstellt. Ein sich an-
schließender, von einem Nach-
barninitiierterRechtsstreit,führ-
te zunächst zu einer Nutzungs-
einschränkung. Zwischenzeit-
lich liegt das Firmenareal in ei-
nem eingeschränkten Gewerbe-
gebiet.Damit erhofft
sich die Firma
Scütz eine dauer-
hafte Lösung
ihres Problems.
Informationen
Metallbauergeselle Axel Wahl
ist erste Wahl: Der Geselle aus
Koblenz gewann den Prakti-
schen Leistungswettbewerb
auf Kammerebene. Der 21jäh-
rige, der sein Handwerk bei
Hans-Joachim Philippin ge-
lernt hat, überzeugte die Juro-
renmit einer sauber ausgeführ-
ten, präzise und paßgenauen
Anfertigung eines Türschlos-
ses. BeimVergleich der besten
rheinland-pfälzischen Nach-
wuchs-Metallbauer, andemdie
Kammersieger aus Trier, Kai-
serslautern und Mainz teilnah-
men, erreichte der Koblenzer
denzweitenPlatz.Spätermöch-
te er sich als Meister in seinem
Fach selbständig machen.
Bei der HwK
auf Meisterkurs
Erstmalig bietet die HwK Ko-
blenz in ihrem Berufsbildungs-
zentrum in Bad Kreuznach Teil
I und II der Meisterprüfung für
Feinmechaniker an. Start ist der
23. November. Der Kurs findet
in Vollzeit statt.
Meister-Info-Tel: 0261/398-
402, Fax: 0261/398-990.
Gebäude der Superlative:
Eugen und Christof Schütz
(Bild Mitte oben) sorgten für
die imposante Glas- und
Stahlkonstruktion des Rizza-
Carés in Koblenz.
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