Handwerk Special Nr. 64 vom 29. Oktober 1998 - page 20

Lehrer schnuppern in die zukünftige Lebens- undArbeitswelt ihrer Schüler hinein
Schule & Beruf:
Bereits zum 22. Mal finden
vom 9. bis 16. November die
Lehrerinformationstage bei der
HwK Koblenz statt. Sie sind ein
Angebot für Lehrkräfte aller
Schulen im Regierungsbezirk,
von der Sonderschule bis zum
Gymnasium.
Die Lehrer-
infotage wer-
den von der
HwK mit der
Bezirksregie-
rung , den Schu-
len und den fünf
Arbeitsämtern im
Regierungsbezirk
durchgeführt. Ziel
der in ihrer Art bun-
desweit einmaligen
Veranstaltung, ist die Berufs-
orientierung in Handwerk und
Wirtschaft.
Die beteiligten Partner
Wolfgang Redwanz, Leiter der
SchulabteilungderBezirksregie-
rung Koblenz, hebt die Grund-
satzdiskussion der Lehrertage
hervor, die als „Höhepunkte des
kritischen Dialogs“ erlebt wer-
den. „Für die Lehrer, die in der
Regel den Ausbildungsweg von
der Schule in die Schule gehen,
haben die HwK-Infotage eine
besondere Bedeutung, weil sie
Einblicke in ein breites Spek-
trumhandwerklicherBerufe und
deren Weiterentwicklung, etwa
in die Anwendung der Compu-
tertechnik, geben. Schule steht
auf dem Prüfstand. Was soll sie
leisten? Im Fachjargon ist das
die Frage nach der Evolution.
Nicht unerwähnt bleiben soll das
Angebot für die berufliche Inte-
gration jungerAusländer undbe-
hinderter Jugendlicher.“
Regierungsschuldirektor Ekkard
Mosel sieht in den Lehrerinfo-
tagen eine „hervorragende Hilfe
mit Praxisbezug, um den Schü-
lern aller Schularten über die
Lehrkräfte Wege der künftigen
beruflichen Ausbildung aufzu-
zeigen.“ JürgenGoecke, Leiten-
der Verwaltungsdirektor beim
Landesarbeitsamt Rheinland-
Pfalz/Saarland, hebt die „Viel-
falt der Themen bei den Lehrer-
infotagen“ und den „immer wie-
der gewählten Bezug zur Pra-
xis“ hervor. „Voraussetzung für
einewirksameUnterstützungder
Schüler bei der Berufswahl ist
ein profundes Wissen der Leh-
rer über den Ausbildungsmarkt
und die Berufswelt. Hier leisten
die Lehrerinfotage vorbildli-
ches.“
Torsten Cords, Direktor des Ar-
beitsamtes Koblenz, betont, daß
„Jugendliche Lehrer brauchen,
die einen aktuellen Bezug zur
Berufswelt undzur betrieblichen
Praxis haben. Nur so kann Schu-
le auf das Leben allgemein und
den das Berufsleben vorberei-
ten. Der durch die HwK ange-
regte, wiederkehrende Dialog
über technischeNeuerungenund
die sich wandelnden Anforde-
rungen an die Berufseinsteiger
sind hierzu ein wertvoller und
wichtiger Beitrag, und auch eine
Investition in die Zukunft.“
Werner Pik-
kel, Leiter der
Be r u f s be r a -
tung beim Ko-
blenzerArbeits-
amt, ist von An-
fang an bei den
Lehrerinfotagen
dabei.Immerwie-
der spannend fin-
det er den „Dialog
zwischen Schule
und Wirtschaft“. „Die Lehrer-
infotage sind eine hervorragen-
de Möglichkeit, unser Anliegen
aus Sicht der Berufsberatung an
die Lehrer heranzutragen.“ Dr.
Herbert Schröder, Leiter der Be-
rufsberatung beim Arbeitsamt
Neuwied, hebt die große Reso-
nanz der alljährlich stattfinden-
den Infotage hervor. „DieHwK-
Lehreinformationstage bieten
den Lehrkräften eine gute Mög-
lichkeit, ihre Kenntnisse hin-
sichtlich der Arbeitswelt zu ver-
tiefenundneueBerufeundTech-
nologien kennenzulernen. Da-
durch können sie die ihnen an-
vertrauten Schüler besser und
kompetenter im Berufswahl-
prozeß begleiten.“
Oberstudienrätin Jutta Idler,
Schulleiterin des Koblenzer
GymnasiumsaufdemAsterstein,
nutzt die Lehrerinfotage als In-
formationszugewinn. „Interes-
sante schulpolitische Themen,
kompetente Referenten und der
mögliche Erfahrungsaustausch
mitPraktikern,Wissenschaftlern
und Arbeitsamtvertretern“, sind
für sie Grund für die regelmäßi-
ge Teilnahme.
Edgar Breiden, Maler- und
Lackierermeister, Kreishand-
werksmeister des Westerwald-
kreises, betont, daß „die Schule
die Schüler noch besser auf das
spätere Leben vorbereiten muß.
„Derartige Aktionen machen
deutlich, was dieWirtschaft von
den zukünftigen Lehrlingen er-
wartet. Lehrer können starkdazu
beitragen, das Image des Hand-
werks in den Köpfen von Schü-
lern und Eltern zu verbessern.
Die Lehrerinformationstage bei
der HwK sind eine hervorragen-
de Plattform für den Informati-
onsfluß im gewerblichen Be-
reich.“
Lehrerinformationstage auf einen Blick
09.11. Eröffnungsveranstaltung:
Wohin geht Schule? Wohin muß Schule gehen?
Diskussion mit Wissenschaftlern der Schulpolitik
10.11. Neue Berufe - Neue Arbeitswelt: Talkrunde mit innovativen
Unternehmen zur technikorientierten Ausbildung
11.11. Kreativworkshop „Holz“,
Praktischer Umgang mit Material und Form
12.11. Kreativworkshop „Metall“,
Praktischer Umgang mit Material und Form
13.11. Qualitätsmanagement und Qualitssicherung:
Einführung in die Thematik
16.11. Berufliche Integration benachteiligter Jugendlicher im Hand-
werk: Landespolitiker, Mitarbeiter von Arbeitsamt und HwK
diskutieren die aktuelle Situation
Alle Veranstaltungen finden im HwK-Metall- und Technologiezen-
trum, August-Horch-Straße 8, 56070 Koblenz, statt.
Information und Anmeldung
zu den Lehrerinformationstagen bei der Pädagogischen Anlaufstelle,
Tel.: 0261/398-324, Fax: -989, email:
22. HwK-Lehrerinformationstage zu Berufs- undArbeitswelt
DenAuftakt bildet die Diskussi-
on mit Schulpädagogen zum
Thema: Wohin geht die Schule?
Wohin muß Schule gehen? Wie
wirkt sich der Einsatz neuer
Technologien auf Ausbildung
und Beruf aus? Auch das Hand-
werk setzt moderne Techniken
ein. Welche Herausforderungen
ergeben sich hierdurch für Ar-
beitsmarkt und Beschäftigung?
Wie muß die Schule ihre Schü-
ler darauf vorbereiten? Pädago-
gische Freiräume und Metho-
denvielfalt laufen starren Schul-
stunden den Rang ab. Handwer-
ker und Bildungspolitiker kom-
men zu Wort.
Theorie & Praxis
UmdasHandwerkinseinerViel-
falt erlebbar zu machen, sind
Kreativworkshops in HwK-Me-
tall- und Technologie- und Bau-
zentrum vorbereitet. Die Lehrer
können ihre Kreativität im Um-
gang mit Holz und Metall unter
Beweis stellen. Begleitet undun-
terstützt durch Experten aus
Handwerk und Design verwirk-
lichen sie zunächst zeichnerisch
und dann am Objekt ihre Ideen.
Qualitätsmanagement und Zer-
tifizierung. Schlagworte, die zu-
nehmend auch im Schulwesen
diskutiert werden. Grund für die
HwK, während der Lehrerin-
formationstage in diese Thema-
tik einzuführen.
Abschluß der 22. Lehrerin-
formationstage bildet die Dis-
kussion mit Landespolitikern,
VertreterndesArbeitsamtes und
der Kammer zur beruflichen In-
tegration von benachteiligten
Jugendlichen. DiePädagogische
Anlaufstelle der HwK kann hier
auf breite Erfahrungswerte ver-
weisen. Seit vielen Jahren berei-
tet sie gemeinsam mit der Lan-
desregierung und den örtlichen
Arbeitsämtern junge Leute auf
ihren Start in die Berufsausbil-
dung und Arbeitswelt vor.
Lehrer sammeln praktische Erfahrungen, welchen An-
forderungen die Schüler in der Ausbildung begegnen.
„Praktischer Umgang mit Material und Form“ heißt
das Motto, wenn Lehrer mit Holz und Metall werkeln.
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