Handwerk Special Nr. 64 vom 29. Oktober 1998 - page 17

Handwerker sorgt für den direkten Draht zwischen Patient und Krankenpflege
Tempo & Sicherheit:
20.15 Uhr, Serienzeit im
deutschen Fernsehen. Der Zu-
schauer zappt durch das Pro-
gramm.AufKnopfdruckkommt
„Onkel Doc“ oder das „alpha-
team“. Über denBildschirm flit-
zen die Götter inWeiß. Der hilf-
lose Patient drückt auf’s Knöpf-
chen und schon ist Schwester
Stefanie zur Stelle. Arztserien
habennichterstseitderfastschon
legendären „Schwarzwaldkli-
nik“ Hochkonjunktur.
Auch im wahren Leben sind die
Lebensretter in Operationssaal
und Krankenstation immer in
Aktion. In der Intensivstation
werden modernste Gerätschaf-
ten der Medizintechnik zur Ret-
tung von Menschenleben einge-
setzt. Ein Versorgungssystem,
das die notwendigen Installatio-
nen wie Stark- und Schwach-
stromtechnik, medizinische
GaseundKommunikationstech-
niken direkt im Bereich des
Intensivbettes zur Verfügung
stellt, ist dazu unbedingt erfor-
derlich. „Heinzelmännchen“ im
Hintergrund sorgen dafür, daß
die Stromversorgung reibungs-
los läuft, und der Patient ohne
Unterbrechung mit Sauerstoff,
Druckluft oder Vakuum zum
Sekretabsaugen versorgt wird.
Für die hohe Sicherheit und Ge-
währleistung der Versorgungs-
leitung steht dieMedizintechnik
Schyns aus Bad Ems.
Die gesamte Planung und Instal-
lation der Gasversorgung im
Keller der Krankenhäuser ge-
hört zu den Schwerpunktauf-
gaben der 1984gegründetenFir-
ma. Darüber hinaus zählt die
Herstellung medizinischer Ver-
sorgungssysteme zur Angebots-
palette. „Eine Versorgungs-
einheit besteht aus einemstrang-
gepreßtenAluminiumprofil, das
zurAufnahmeder erforderlichen
Technik in drei separate Kanäle
aufgeteilt ist“, erklärt Maschi-
nenbauingenieur und Fein-
mechanikermeister Alphonse
Schyns, Gründer des Betriebs.
„Der Starkstrombereich ist mit
Bad Emser bautVersorgungssysteme für Krankenhäuser
den entsprechenden Schutz-
kontaktsteckdosen ausgestattet
und dient der Versorgung mit
Elektroenergie. Der zweite Be-
reich ist mit kodierten Gas-
entnahmestellen, beispielsweise
für Sauerstoff und Druckluft,
bestückt. Ein Schwachstrombe-
reich ermöglicht Telefon- und
EDV-Anschluß. Auf Knopf-
druck sieht die Schwester nach
dem Patient, ganz wie in den
Fernsehserien“, schmunzelt er.
Licht paßt sich an
Farben wirken sich bekannter-
maßen auf die Stimmung der
Menschen aus. Innenarchitekten
haben Konzepte entwickelt, die
Krankenzimmern eine wohnli-
che und genesungsförderliche
Note verleihen. Schyns-Betten-
versorgungssystemepassen sich
dem sowohl in Farbe als auch
Gestaltung an. Das Aluminium-
profil wird naturfarben eloxiert
oderwahlweise pulverbeschich-
tet in verschiedenen Farbtönen
angeboten. Die Technik ist nicht
vordergründig sichtbar. Für eine
angenehme Atmosphäre sorgen
individuell eingepaßte Ein-
bauelemente wie Raum- und
Leselicht. „Um die günstigsten
Leuchtmittel auszuwählen, wer-
den Abmessungen, Einrichtun-
gen und auch die farbliche Ge-
staltung des Patientenzimmers
eingegeben,undanhandderDar-
stellung in verschiedenen Ebe-
nen oder auch dreidimensional
läßt sich die Lichtstärkevertei-
lung bis in jeden Winkel nach-
vollziehen. Energiesparende
Leuchtstoffröhren mit 16 mm
Durchmesser und 35Watt gehö-
ren zum Standard“, so Schyns.
Nicht nur Krankenhäuser in
Deutschland vertrauen auf die
„Versorgung à la Schyns“. Die
30 Mitarbeiter des Bad Emser
Betriebes, der zertifiziert ist nach
DINEN ISO9001und nachDIN
EN46001 (Qualitätssicherungs-
system für Medizinprodukte),
fertigen und montieren die An-
lagen inKliniken imosteuropäi-
schen, asiatischen und afrikani-
schen Raum. „Die Normen für
die Gasversorgungssysteme in
den Ländern müssen überein-
stimmen“, erklärt Schyns die
Ausgangsvoraussetzungen.
MedizinischeHilfe erfolgt inder
Tat auf Knopfdruck. Ärzte und
Patienten können auf die Hand-
werkerimHintergrundnichtver-
zichten, auch wenn diese in den
Fernsehserien eigentlich nie zu
sehen sind.
Westerwälder Andreas Mohr ist die
Nummer Eins der Elektro-Gesellen
Andreas Mohr aus Bitzen ist die
Nummer Eins aller Elektro-
installateurgesellenunter 24 Jah-
ren imBezirk der HwKKoblenz
und in Rheinland-Pfalz. Wäh-
rend des Praktischen Leistungs-
wettbewerbs der Handwerksju-
gend zeigte er beim Anfertigen
einer aus zwei Pumpen beste-
henden Steuerungsanlage eine
einwandfreie Leistung. Bewer-
tet wurden exakte Leitungs-
führung, Funktionsfähigkeit,
Sicherheit und Sauberkeit der
Ausführung. Jetzt mißt er sein
Können mit den besten Elektro-
instatallateurgesellenbeimBun-
deswettbewerb.
Der 20jährige Geselle hat sein
Handwerk bei Walter Weigel in
seinemWohnortgelernt.ZurZeit
ist er Zivildienstleistender. Spä-
ter möchte er die HwK-Meister-
akademie besuchen und sich in
seinem Handwerk selbständig
machen. Kurzschlüsse in seiner
beruflichen Karriere braucht er
nicht zu befürchten, denn ohne
Strom läuft nichts.
Informationen
zum
Praktischen Leistungswettbe-
werb der Handwerksjugend:
Tel.: 0261/398-321, Fax: -982,
e-mail:
Internet:
Schyns Medizintechnik in Bad Ems bietet Versor-
gungssysteme für Krankenhäuser komplett an, von
der Planung der Schaltkreise am Computer ...
... bis zur Fertigung der Aluminiumprofile, die in
mehreren Kanälen Strom und medizinische Gase
aufnehmen.
Im hauseigenen „Musterkrankenhaus“ von Schyns
informieren sich Krankenhausplaner über den aktuel-
len Stand medizinischer Versorgungssysteme.
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