Handwerk Special Nr. 108 vom 17. Dezember 2005 - page 9

Alexander Fenzke startet als Restaurator im Maurerhandwerk durch
Handwerk bewahrt Altes für die Zukunft
17. Dezember 2005
Nr. 108
„Selbstständigkeit nur mit
eigenem Profil und Anspruch“
nen Erwartungen.“ Bereits die
Lehre bei ErichWeinbrenner in
Langenbachmachte ihn neugie-
rig auf sein heutiges Betäti-
gungsfeld. „Mein Meister war
damals Wilfried Dylus - heute
Ausbilder in der Pädagogischen
Anlaufstelle der HwK -, der
mich in die Geheimnisse alter
Maurerkunst eingeführt hat.“
Erfahrungen aus Übersee
SeineMeisterprüfung legteAle-
xander Fenzke 1997 ab, arbei-
tete dann mehrere Jahre als
Meister für die Bauunterneh-
men FR-Bau in Oberroßbach
und Schwickert-Bau in Ötzin-
gen. 1998 gehörte er zur ersten
Meister u. Restaurator im Maurerhandwerk Altbausanierung,
Lehmbau, Putz- u. Fachwerkrestaurierung gegr. 2004 Tel.:
02661/ 981834 E-Mail:
Steckbrief: „Denk Mal“ Fenzke, Bad Marienberg
HwK-Arbeitskreis Denkmalpflege
Um Dialog und Er-
fahrungsaustausch
zwischen den in der
Denkmalpflege täti-
gen Betrieben anzu-
regen, rief die HwK
Koblenz 1996 den Arbeitskreis Denkmalpflege ins Leben.
Alle Mitglieder des Arbeitskreises sind hoch qualifizierte
Handwerksmeister und Restauratoren im Handwerk, die
sich für eine werkgerechte und nachhaltige Denkmalpfle-
ge einsetzen. Bei den regelmäßigen Treffen stellen sie
aktuelle Restaurierungsprojekte vor und diskutieren sie.
Ein erklärtes Ziel ist aber auch, in gewerkübergreifenden
Kooperationen denkmalpflegerisch komplexe Probleme zu
lösen und handwerklich umzusetzen. Gleichzeitig können
durch die Kombination von traditionellen und innovativen
Technologien Qualität, Preis und Termintreue garantiert
werden. – Das nächste Treffen des HwK-Arbeitskreises
Denkmalpflege findet am 30. März 2006 um 18 Uhr statt.
Informationen im HwK-Zentrum
für Restaurierung und Denkmalpflege Herrstein:
Tel.: 06785/ 9731-761, Fax: 06785/ 9731-769
E-Mail:
Internet:
Handwerk Special
Nr. 61, April 1998:
Alexander Fenzke
(4.v.l.) nimmt am
HwK-Sprachkurs
zur Vorbereitung
auf das Austausch-
programm in Aus-
tin/Texas teil.
In der Abtei Marienstatt bei Hachenburg restauriert
Alexander Fenzke derzeit die Lehm- und Kalkputze im
Dachgeschoss des „Pfarrflügels“.
„Vom Lehrling über den Ge-
sellen bis zum Meister bin ich
schrittweise in Führungsauf-
gaben hineingewachsen. Ich
hatte immer den Ehrgeiz, mehr
zu wissen und zu können“,
blickt Alexander Fenzke auf
seinen Werdegang zurück.
„Dabei war die Selbstständig-
keit zunächst keine Perspekti-
ve. Möglich ist sie für mich
nur mit einem ganz eigenen
Profil und Anspruch.“
Vor einem Jahr ist der Meister
und Restaurator im Maurer-
handwerk aus Hof den Schritt
zur Existenzgründung gegan-
gen. „Der Start ist geglückt, der
Auftragsbestand liegt über mei-
Gruppe von Lehrlingen und
Führungskräften, die im Zuge
des HwK-Austauschprogram-
mes nachAustin reisten und von
dort als Ehrenbürger der
texanischen Stadt heimkehrten.
Ein Jahr später lernte er auf die-
sem Weg auch das Leben und
Arbeiten inCork/Irland kennen.
Nach den internationalenErfah-
rungen wurde er schließlich
durchHandwerkSpecial auf das
HwK-Zentrum für Restaurie-
rung und Denkmalpflege in
Herrstein aufmerksam und
nahm von dort den Anstoß mit,
sich zum geprüften Restaurator
in seinem Handwerk fortzubil-
den. Bis heute pflegt er einen
regen Kontakt und engagiert
sich im Arbeitskreis Denkmal-
pflege. Sein großer Traum ist
ein Studium im Europäischen
Zentrum für Denkmalpflege in
Venedig. „Ich habe bisher sehr
viel Zeit in meine Qualifizie-
rung gesteckt, jetzt muss ich
erst einmal Geld verdienen.“
Bauen mit
heimischen Rohstoffen
Der Anfang ist gemacht - gut
vorbereitet auch in Zusammen-
arbeit mit der HwK-Betriebs-
beratung -, und der Jungunter-
nehmer kann auf erste repräsen-
tative Referenzobjekte wie die
alte Fachwerkschule von Wai-
gandshain verweisen. Aber
„auch das Geringe bedarf der
Beachtung“, freut sich Alexan-
der Fenzke über die vielen
Kleinode, an denen er im Wes-
terwald bereits arbeiten durfte.
Dabei setzt er bewusst auf hei-
mische Rohstoffe, arbeitet im
Lehmbau oder bei der Wieder-
herstellung von historischen
Putzen nach eigenen Rezeptu-
ren, die er individuell zusam-
menstellt und vor der Anwen-
dung prüft. „Damit erfülle ich
nicht nur die Vorgaben der
Denkmalpflege, sondern liege
preislich auch günstiger als bei
den industriell hergestellten
Fertigprodukten.“
Und „ganz nebenbei“ saniert
und restauriert er seinen Altbau
im Zinhainer Weg in Bad Ma-
rienberg als Lager undBetriebs-
stätte - und natürlich als Visi-
tenkarte.
HwK-Kurse zur Denkmalpflege
Kunst- und Baugeschichte
Geschichte des Handwerks - Stilkunde von den Römern bis zur
Neuzeit - Abschlussexkursion.
Beginn: 13. Januar, Vollzeit: Fr-So, 8.30-18 Uhr, Dauer: 3 Tage
Imitationstechniken
Nachempfinden der Maserung edler Hölzer u. des natürlichen
Marmors - Demonstration u. praktische Übungen.
Beginn: 20. Januar, Vollzeit: Fr&Sa, 9-16 Uhr, Dauer: 2 Tage
Informationen und Anmeldung im HwK-Zentrum
für Restaurierung und Denkmalpflege Herrstein:
Tel.: 06785/ 9731-761, Fax: 06785/ 9731-769
E-Mail:
ernet:
Landesinnenministerium fördert Dorferneuerung
Die Dorferneuerung ist ein
Förderinstrument des Landes
zur Unterstützung der Ge-
meinden, die ihre strukturelle
Entwicklung als Selbstverwal-
tungsaufgabe wahrnehmen
und zugleich Teil einer akti-
ven Strukturpolitik für die
ländlichen Räume.
Durch dieDorferneuerung soll
eine nachhaltige und zukunfts-
beständige Entwicklung des
Dorfes unterstützt und das
Dorf als eigenständiger
Wohn-, Arbeits-, Sozial- und
Kulturraum erhalten und wei-
terentwickelt werden. Die Er-
haltung bzw. Stärkung der
Funktionsvielfalt der Dörfer in
ökonomischer, ökologischer,
sozialer und kulturellerHinsicht
ist ein Hauptanliegen der Dorf-
erneuerung. Zu den Aufgaben-
schwerpunkten der Dorfer-
neuerung zählen insbesondere
Struktur verbesserndeMaßnah-
men, die vor allem auch zur
Stabilisierung bzw. Stärkung
der Ortskerne beitragen. Ein
Schwerpunktthema ist auch
die Schaffung familienfreund-
licher Gemeinden.
Infos zur Dorferneuerung:
Bei den Kreisverwaltungen,
unter
od
er
im HwK-Zentrum für Res-
taurierung und Denkmalpfle-
ge in Herrstein:
Tel.: 06785/ 9731-761
Fax: 06785/ 9731-769
Mail:
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