Handwerk Special Nr. 108 vom 17. Dezember 2005 - page 11

Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk
17. Dezember 2005
Nr. 108
Steinmetzbetrieb Hergenhahn setzt auf kreative Steinvielfalt
Steine sind die Leidenschaft
der Hergenhahns. Sie be-
stimmen seit 1930 ihre be-
rufliche Entwicklung. Damals
gründete Steinmetz- und Stein-
bildhauermeister Johann Her-
genhahn in Balduinstein an
der Lahn einen Grabmalbe-
trieb.
Nach seinem frühen Tod 1946
übernahm sein Sohn Karl als
16-Jähriger die Firma. Heute
führt der Enkel des Gründers,
Karl-Josef Hergenhahn, das
Unternehmen. Seine Söhne
Niklas und Sören setzen die
Familientradition in der vierten
Generation fort.
Creationen in Stein
Der Betrieb wurde in den Jah-
ren beträchtlich vergrößert. Ne-
ben Grabsteinen, Denkmälern
und Skulpturen gehören der In-
nenausbau (Böden, Treppen,
Bäder), Fassadenrestaurierun-
gen, Außenanlagen, Brunnen,
Sakralbauten, Kirchenrestaurie-
rungen und Bildhauerarbeiten
zumAngebot des neunköpfigen
Teamsmit zwei Lehrlingen. Ne-
ben dem Plattenlager und der
Maschinenwerkstatt inBalduin-
stein gibt es Niederlassungen in
Diez sowie ein großzügiges
Atrium mit permanenter Aus-
stellung von künstlerischen Ar-
beiten aus Stein und Bronze in
Limburg. Dort befindet sich
auch die größte Grabmalaus-
stellung der Firma.
Handwerkliche Spitzenleistung
und spritzige Ideen - mit diesem
Rezept haben die Hergenhahns
seit JahrenErfolg bei ihrenKun-
den. Der Naturstein wird in so-
genannten Unmaßtafeln bezo-
gen und zunächst geschnitten
und geschliffen. „Vom Rohling
bis zum fertigen Produkt müs-
sen alle Bearbeitungsschritte
sorgfältig geplant werde“, er-
klärt der Firmenchef. In seiner
Werkstatt gehört deshalb High-
tech wie die vollautomatische
Brückensäge, Handstichsäge
und der Kantenschleifautomat
ebenso zur Ausrüstung wie der
traditionelle Meißel, der Knüp-
fel und der Krönel . „Alle Ar-
beiten aus unseren Werkstätten
sind Unikate“, so Hergenhahn.
„Wir fühlen uns mit unserem
Motto ‘Creationen in Stein’ der
handwerklichenTradition eben-
so verbunden wie dem moder-
nen künstlerischen Engage-
ment“, betont er.
Harald Juhnke in Stein
Wenn Fans des verstorbenen
EntertainersHarald Juhnke jetzt
in Berlin-Wedding eine neue
Pilgerstätte haben, hat der Seni-
or Karl Hergenhahn daran sei-
nen Anteil. Der 76-jährige
Steinmetzmeister suchte den
Meisterbetrieb gegr. 1930 9 Mitarbeiter, 2 Lehrlinge
Natursteinarbeiten aller Art Ausstellung in Limburg Tel.:
06431/ 23019 E-Mail:
Steckbrief: Hergenhahn Naturstein, Balduinstein
Bleibende Eindrücke in Naturstein
600 Kilogramm schweren, 1,75
Meter hohen Diabas-Gedenk-
stein aus und ließ Juhnkes Un-
terschrift in seiner Werkstatt
eingravieren. Die rheinland-
pfälzische Bildhauerin Eike
Stielow, langjährige Bekannte
von Hergenhahn, schuf das ein-
gearbeitete Porträt und bat ihn
um Hilfe. „Es war vom Hand-
werklichen her kein besonders
anspruchsvollerAuftrag für uns,
aber ein sehr ehrenvoller“,
schätzt Karl Hergenhahn seine
Arbeit ein. „Ich habe Juhnke
persönlich nie getroffen, aber
ich schätze ihn und habe ihm so
eine besondere Referenz erwei-
sen können“, sagt er.
Steinmetz-
meister
Karl Her-
genhahn
arbeitete
bei der Ge-
staltung
des Ge-
denksteins
für Harald
Juhnke mit
der Bild-
hauerin
Eike Stie-
low zu-
sammen.
Steine sprechen
„Steine sind ein Symbol für die
Ewigkeit. Sie sind unvergäng-
lich, haben ihre eigenen Geset-
ze. Ich sage immer, wichtig ist
es, mit den Steinen zu sprechen.
Wer das nicht kann und ihren
Klang nicht versteht, kann sie
auch nicht bearbeiten“, ist Karl
Hergenhahn überzeugt. Das hat
der Handwerkssenior, der noch
täglich in den verschiedenen
Betriebsstätten unterwegs ist,
stets an die junge Generation
weitergegeben. Für ihn und sei-
ne Nachkommen sind Steine
„das schönste Material der
Welt“.
In der Ausstellung in Limburg zeigen die Hergenhahns
ihr Leistungsspektrum in Sachen Naturstein.
75 Jahre be-
steht der Fa-
milienbetrieb
und geht mit
Geselle Nik-
las Hergen-
hahn (l.) in
die vierte Ge-
neration.
Gedanken zur Weihnachtszeit
Kevin Schmitt (22)
Fliesen-, Platten- u. Mosaikleger
Ausbilder: Fliesenlegermeister
Ramold Topp, Andernach
Ich habe zunächst Großhandels-
kaufmann gelernt. Das war es aber
nicht. Ich habe zwar dadurch Zeit
verloren, aber auch Erfahrungen ge-
wonnen. Jetzt bin ich in der richti-
gen Bahn. Weil ich später gern mein
Wissen an junge Leute weitergeben
würde, möchte ich Meister werden.
Am Heiligen Abend bin ich allein.
Meine Eltern sind getrennt und ich
verbringe je einen Feiertag bei Mut-
ter und Vater. Weihnachten ist mir
nicht so wichtig, als Kind war das anders. Damals hätte ich die
Bescherung usw. vermisst.
Gedanken zur Weihnachtszeit
Dennis Glaß (15)
Maurer und Betonbauer
Ausbilder: Bauunternehmen
Matthias Külzer, Lingerhahn
Mein Beruf hat in der Familie
Tradition. Schon Vater und Opa
waren Maurer und haben im glei-
chen Betrieb gelernt. Ich weiß
noch nicht ob, ich die Meister-
prüfung mache, aber ich habe
keine Angst um meine berufliche
Zukunft. Im Moment renoviere
ich in unserem Haus gerade eine
Wohnung für mich, die soll
Weihnachten fertig sein. Mit Weihnachten verbinde ich Gemütlich-
keit, Geborgenheit in der Familie, Weihnachtsbaum, Festtags-
braten. Meine Mutter bekommt einen großen Blumenstrauß, nicht
nur, weil Weihnachten ist.
Steinmetze 21.4. Koblenz
0261/ 398-415
Der nächste HwK-Meisterkurs
für Steinmetze und Steinbild-
hauer startet in Teilzeit (fr,
16-20.15 Uhr, & sa, 8-15 Uhr,
2 Wochen Blockunterricht)
am 21. April 2006 in Koblenz
und dauert 5 Monate.
Infos und Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/ 398-415
Fax: 0261/ 398-990
E-Mail:
Internet:
HwK-Meisterkurs
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10 12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,...32
Powered by FlippingBook