Handwerk Special Nr. 95 vom 17. September 2003 - page 12

Wer auf dieser Treppe in den
großzügig bemessenen, den
Blick auf weithin sich erstre-
ckende Westerwaldhöhen len-
kenden Wintergarten hinab-
steigt, muss sich wie ein Star
fühlen. Perfekter lässt sich die
Bewegung von einer Wohn-
ebene auf die andere kaum
inszenieren, leuchtender der
Auftritt nicht gestalten. Letz-
teres darf im doppelten Sinn
des Wortes verstanden wer-
den, denn die elegant ge-
schwungene Treppe, von der
hier die Rede ist, spielt selber
schon eine ausgesprochen
leuchtende Starrolle.
Möglich macht’s die neueste
LED-Technologie, gekonnt mit
Metall und Glas kombiniert von
Metallbauermeister Horst Zerres
aus Kleinmaischeid. Zerres pur!
Wer sich so selbstbewusst schon
imBetriebsnamengibt,verspricht
und hält Ungewöhnliches. „Auf-
gaben, bei denen ich diese Lust
am Ungewöhnlichen selbst-
ständig ausleben kann, bereiten
mir am meisten Spaß“, gesteht
Horst Zerres denn auch gleich.
Aufgaben, wie eben die dank
Leuchtdioden, Lichtschranken
und Mikrocontroller-Elektronik
erstrahlende Treppe, die aus ei-
nem alltäglichen Gebrauchsge-
genstand ein unübersehbares
Designobjekt, aus simplem
Treppensteigen ein Treppen-
erlebnis macht. Bereits bei Tag
tanztsie,dankEdelstahlundGlas,
Treppenstars und
Traumbäder
Privathaus als Musterbeispiel anspruchsvollsten Innenausbaus
transparent und luftig in den
Raumhinein, erlebt ihren großen
Auftrittabernatürlicherstabends,
bei einbrechender Dunkelheit.
Ein kleines, aber hoch motivier-
tes Team von sieben Mitarbei-
tern unterstützt Horst Zerres in
seiner Arbeit. Metall ist für ihn,
gerade auch in Kombination mit
anderenMaterialienwieGlas, ein
faszinierender Werkstoff, mit
dem fast alles machbar ist, der
ganze Räume verwandeln, prä-
gen kann. „Allerdings ist nur der,
der sein Handwerk wirklich be-
herrscht, in der Lage, Kreativität
so zu realisieren und Dinge ent-
stehen zu lassen, die am Anfang
vielleicht unmöglich scheinen“,
umreißt Zerres, der seit fünfzehn
Jahren in seinem Betrieb aktiv
ist, seine Philosophie. Und so ist
es für ihn auch selbstverständ-
lich, sein Wissen an eine neue
Generation Handwerker weiter-
zugeben und auszubilden.
Akzente vom Handwerk
Das Haus, in dem diese Treppe
einen unübersehbaren Akzent
setzt, bot auch anderen Hand-
werkern viel Raum zu Kreativi-
tät in Sachen anspruchsvollem
Innenausbau. Schreinermeister
Klaus Eckstein aus Koblenz bei-
spielsweise, der ein indirekt be-
leuchtetes, das richtige „Keller-
feeling“ vermittelnde Regal für
die Weine des Hausherrn maß-
schneiderte. Seit langem hat sich
Eckstein, der 1982 den Betrieb
übernahm, in dem er auch seine
Lehre absolvierte,mit seinendrei
Mitarbeitern auf anspruchsvol-
len Möbel- bzw. Innenausbau
spezialisiert, in Privathäusern
genauso wie im Geschäftsbe-
reich. „Hier haben wir eine
Marktnische gefunden, inderwir
uns wohl fühlen, in der wir unse-
reKundenvorallemdurchMund-
propaganda finden.“ Eine Spe-
zialität ist die Verarbeitung von
Corian, einemmarmorähnlichen
Werkstoff, der besondere Ver-
arbeitungstechniken erfordert
und mit dem sich Küchen genau-
so phantasievoll einrichten las-
sen wie Bäder.
Pracht mit Marmor
Gerade die gefallen in unserem
Objekt durch ihre
HarmonieundGe-
schlossenheit.Mal
von gelblichem,
eigens aus Italien
importiertenMar-
mor beherrscht,
mal in zurückhal-
tendem schwar-
zen Granit, kün-
den sie von der
handwerklichen
Perfektion derer,
die hier arbeiteten
und die den kost-
baren Materialien
gerecht wird. Ka-
rin
Herrmann
(Herrmann Bad
und Fliese in Ko-
blenz)besorgtesie
teilweise eigens in
Italien. Die Einle-
gerundOrnament-
bänder, die Flie-
sen- und Holzbö-
den miteinander verbinden, ließ
sie von dem seit langem bei dif-
fizilen Aufgaben bewährten Ge-
spann Ingo Hoffmann und Flie-
senlegermeister Hans Meier aus
Polch verarbeiten. „So etwas ist
für mich jedes Mal eine Heraus-
forderung, die ich nur zu gerne
annehme“, meint Hoffmann.
Anspruchsvolles Ambiente
Dafür, dass in die gestalterische
Harmonie von Wannen und Bö-
den auch die Wände einbezogen
wurden, sorgte schließlich Ma-
lermeister Thomas Heck. Er ist
das Musterbeispiel eines jungen,
innovativen Handwerkers, für
denQualität über alles geht, Qua-
lität,dieerbeiseinenMit-
arbeitern schon durch
Aus- und regelmäßige
Weiterbildung sichert.
Ohne die wären gerade
die gegenwärtig top-
aktuellen, traditionellen
Verfahren wiederbele-
benden Kreativ-Techni-
ken wie Marmorieren,
Lasieren,Wischen, Tup-
fen kaum auszuführen.
„Das schätzen vor allem
Kunden, die auf ein an-
spruchsvolles Ambiente
Wert legen“, kommen-
tiert Heck. Wer schon
vorher wissen möchte,
wie Zimmer oder Haus
nach der Heckschen
Verschönerungskur aus-
sehen könnten, dem de-
monstriert dies der Ma-
lermeister gleich am
Computer - ein Service,
der die umfassende, in-
tensive Beratung des
Kundenerleichtert.Ohne
sie, unddarüber sind sich
alle gestalterisch ambi-
tionierten Handwerker
einig, geht im hochwer-
tigen Sektor gar nichts.
Glänzende Ansichten bei Tag und Nacht: Die
beleuchtete Treppe ist mehr als nur eine Ver-
bindung zwischen zwei Ebenen. Lichtgestal-
tung und Hightech aus Meisterhand von Me-
tallbauermeister Horst Zerres.
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